
VerKaufsPraktikum
Die Inhalte dieser Homepage sind ausschließlich für den Unterricht an der LBS Hartberg gedacht!
Bewehrung
Stahl als Bewehrung ist neben Beton ein Hauptbestandteil für Stahlbeton. Beide Baustoffe tragen ihre Eigenschaften in den Verbundwerkstoff Stahlbeton hinein, sodass sich erwünschte Eigenschaften verstärken und unerwünschte möglichst ausgeschaltet werden.
Im Bereich der Festigkeit steuert der Beton die Druckfestigkeit und der Stahl die Zugfestigkeit bei. Der Bewehrung fällt die Aufgabe zu, dem Stahlbeton die Zugfestigkeit zu liefern und dem Stahlbeton somit Biegezugfestigkeit zu verleihen. Im Gegenzug sorgt der Beton für den Brandschutz und Korrosionsschutz des Stahls (damit der Stahl nicht rostet).
Stahlbeton ist also ein Verbundwerkstoff aus:
BETON + STAHLEINLAGEN (BEWEHRUNG) = STAHLBETON



Bild: Trockenbeton
Bild: Bewehrung
Fabsits
Bild: Stahlbeton
Fabsits
Gute Voraussetzungen für den einwandfreien Verbund von Stahl und Beton sind:
-
bestimmte Konstruktionsregeln,
-
die dichte Umhüllung der Bewehrung mit Beton und
-
Betongüte nach ÖNORM B 4710-1
Die Verbundwirkung bei Stahlbeton bleibt bei Temperaturänderungen bestehen, da Stahl und Beton annähernd gleiche Wärmeausdehnungskoeffizienten haben (Stahl 0,012 mm/mK, Beton 0,010 mm/mK).
In Österreich dürfen nur Stähle verwendet werden, die der ÖNORM B 4200-7 entsprechen, wobei derzeit das ÜA-Zeichen des OIB (Österreichisches Institut für Bautechnik) erforderlich ist.
Um Korrosionsschäden zu verhindern und den nötigen Brandschutz zu erreichen, muss eine ausreichende Betonüberdeckung der Bewehrung vorhanden sein.
Die Betonüberdeckung ist in der ÖNORM B 4700 geregelt.
Im Allgemeinen 3,0 cm
In trockenen Innenräumen 2,0 cm
Bei Frost- und Tausalzangriff,
bei starkem chemischen Angriff 4,5 cm
Bei Unterwasserbeton
und bei massigen Bauteilen 6,0 cm
Die Bewehrung kann aus Stabstahl oder Matten bestehen.
Einteilung Stahl
Der Stahl wird in Stahlgütegruppen I, III, IV, BSt 550 und V sowie M IV und M 550 (geschweißte Matten) unterschieden.
Gruppe I: (BSt 220) Streckgrenze mind. 220 N/mm², Zugfestigkeit mind. 360 N/mm², keine Kennzeichnung
Gruppe III: (BSt 420) Streckgrenze mind. 420 N/mm², Zugfestigkeit mind. 460 N/mm², in Österreich im Allgemeinen nicht mehr in Verwendung.
Gruppe IV: (BSt 500) Streckgrenze mind. 500 N/mm², Zugfestigkeit mind. 560 N/mm², (Rippentorstahl 50) werden in Österreich nicht mehr erzeugt.
Gruppe BSt 550: Rippenstahl, Streckgrenze mind. 550 N/mm², Zugfestigkeit mind. 620 N/mm², österreichisches Erzeugnis (Varip 55).
Gruppe V: (BSt 600) Rippenstahl, Streckgrenze mind. 600 N/mm², Zugfestigkeit mind. 670 N/mm², (Rippentorstahl 60). Wird in Österreich nicht erzeugt.
Gruppe M IV: geschweißte Bewehrungsmatten („Baustahlgitter“), Streckgrenze und Zugfestigkeit wie Gruppe IV. Rechteckig (Bezeichnung A, C) oder quadratisch (AQ, CQ) geschweißte Maschen. Längs- und Querstäbe aus glatten, gerippten oder profilierten Drähten Ø 3 bis Ø 14 mm.
Als Tragbewehrung nur für vorwiegend ruhende Belastung. M IV Lagermatten werden in Österreich nicht mehr erzeugt.
Gruppe M 550: geschweißte Bewehrungsmatten („Baustahlgitter“), Streckgrenze und Zugfestigkeit wie Gruppe BSt 550 sonst wie Gruppe M IV.

Bild: Betonabstandhalter
Fabsits


Bild: Bewehrungsmatten
Fabsits
Bild: Bewehrungsstäbe
Fabsits
Bild: Glas
Abbildung: Zusammenhang Rohstoffe, Werkstoffe, Hilfsstoffe
ÖMAT- Schlaufenmatten sind geschweißte Bewehrungsmatten nach ÖNORM B 4200 Teil 7, mit gerippten Längs- und Querdrähten. Die mechanisch-technologischen Eigenschaften entsprechen der Stahlgruppe M550 dieser Norm.
Streckgrenze mindestens 550 N/mm²
Zugfestigkeit mindestens 620 N/mm²
Lagermatten:
Breite:
2,40 m
Längen:
Typen CS / AS
6,00 m
Typen CQS / AQS
5,10 m
6,00 m
7,20 m

Bild: Bewehrungsmatten
Fabsits
